18 Sep
18Sep

Klimawandel – Corona – Krieg in der Ukraine – zunehmendes Unbehagen gegenüber und innerhalb der EU – Energienotstand – Wirtschaftskrise und Teuerung. Der Probleme sind derzeit viele. Im 17. Jahrhundert war das genauso. Der Dreissigjährige Krieg 1618 bis 1648 hat Europa in Schutt und Asche hinterlassen. 

Über die Hälfte der Wohnbevölkerung ist dem Krieg zum Opfer gefallen. Die Ernten auf den Feldern waren weitgehend verbrannt oder geplündert. Hungersnot. In dieser Zeit lebte und arbeitete der evangelisch-lutheranische Theologe und Dichter Paul Gerhardt (1607 bis 1676). Er hat zahlreiche Kirchenlieder hinterlassen.Der Toggenburger Komponist Peter Roth (geboren 1944 in St. Gallen) hat all die negativen Ereignisse des beginnenden 21. Jahrhundert miterleben und bewältigen müssen. Als Volks- und Kirchenmusiker haben ihm aber seine Melodien immer wieder die Kraft verliehen, positiv und vertrauensvoll in die Zukunft zu blicken. Genauso wie sein grosses Vorbild, Paul Gerhardt, der in düsteren Zeiten stets auf Gott vertraut hat.

Unter dem Eindruck des Lockdowns in der Pandemie hat Peter Roth im Jahre 2020 eine neue Kantate geschrieben. Sie trägt den Titel «Alles Ding‘ hat seine Zeit» und basiert auf Texten von Paul Gerhardt.  

Die Zeit der Kantate war es jedoch 2020 nicht, denn die Uraufführung und alle anderen Aufführungen mussten abgesagt werden. Kerstin Kobelt gelang es jedoch, vom Komponisten einige Partiturblätter zu erhalten. Und so konnte der Kirchenchor Marbach im Rebsteiner Bettagsgottesdienst die Abendmahlfeier mit drei Uraufführungen aus der Roth-Kantate bereichern: «Soll ich meinem Gott nicht singen?», «Nun lasst uns geh’n und treten» und «Alles Ding‘ hat seine Zeit». 

Der Chorleiterin gelang es hervorragend, zusammen mit ihren Sängerinnen und Sängern die hoffnungsvollen Gedanken und das Vertrauen auf Gott von Paul Gerhardt und Peter Roth in ihrer jeweiligen Krisensituation harmonisch und melodiös nachzuzeichnen. Einfühlsam wurde der Chor begleitet von Sibylle Wiget und Stefanie Fehr (Violinen), Rahel Hautle (Violoncello), Erich Koller (Bass) und Yanik Benz (Hackbrett).

Die Gedanken der Kantate nahm Pfarrerin Andrea Hofacker auch in ihrer Bettagspredigt auf und machte die immer wiederkehrende Paul Gerhardt-Zeile «Alles Ding’ hat seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit» sowie das tröstliche Vertrauen darauf zum Thema des Dank-, Buss- und Bettags in unserer schwierigen Zeit.

Quellen Text und Bilder: rheintaler.ch

Bilder vom Bettagsgottesdienst finden Sie in unserer Galerie

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